Lebenshilfe Braunschweig
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05.02.2024

Gute Wünsche zum Geburtstag

Schon oder erst vor 64 Jahren… wie auch immer: Vor mehr als 60 Jahren wurde die Lebenshilfe Braunschweig als eine der ersten in der Bundesrepublik gegründet. Menschenbild und Leitidee sind geblieben, die Strukturen und Angebote haben sich seitdem beeindruckend entwickelt. Heute ist die Lebenshilfe Vorkämpfer für Inklusion und die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung. Von Anfang an und in jedem Lebensbereich. Mittendrin und nebenan.

Engagierte Eltern

„Der Verein Lebenshilfe Braunschweig wurde am 5. Februar 1960 von engagierten Eltern gegründet. Bei den Nationalsozialisten galten Menschen mit Behinderung als unwertes Leben. Viele von ihnen wurden Opfer medizinischer Experimente oder getötet. Für Eltern der Nachkriegszeit gab es deshalb keinerlei Hilfesystem“, blickt Vorstand Marco Spiller mit Entsetzen zurück.

Teilhabe stärken

Ziel der Elterninitiative war die Betreuung und individuelle Förderung der damaligen Kinder in einem geschützten Umfeld. „Bis heute gestalten Familien, Fachleute, Freunde und Förderer ein Netzwerk spezieller Assistenz, um die Situation von Menschen mit Beeinträchtigung zu verbessern und Teilhabe zu stärken“, erläutert Geschäftsführer Florian König. “Und immer häufiger bringen sich Menschen mit Beeinträchtigung auf Augenhöhe dabei ein. So können wir gemeinsam Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Leben entwickeln.“

Dank und Appell

Beide Führungskräfte der Lebenshilfe Braunschweig nutzen den heutigen Geburtstag der Lebenshilfe Braunschweig für einen Dank, aber auch einen Appell: „Ob Vereinsmitglied oder Mitarbeitende, ob Firmen oder Spender:innen, ob Ehrenamtliche oder Brückenbauer -  ohne all diese Menschen, die wir als Unterstützer:innen haben, würde Lebenshilfe nicht funktionieren. Allen einen ganz großen Dank!“

Gutes Netzwerk

Im Hinblick auf Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung sei bereits viel erreicht worden, freuen sich die beiden. „Wir haben es geschafft, mit einem guten Netzwerk Inklusion deutlich voran zu bringen. Wohnungsbaugesellschaften, Arbeitgeber, aber auch Bürgerinnen und Bürger können Teilhabe ermöglichen, zum Beispiel durch Aufträge, Arbeitsplätze, gute Nachbarschaft oder den Besuch unserer Cafés, einer Ausstellung oder Theateraufführung.“

Gesellschaftlicher Konsens

„Aber das reicht noch lange nicht“, betonen Marco Spiller und Florian König. Umso wichtiger sei es, Kräften, die Inklusion abschaffen möchten, frühzeitig Einhalt zu gebieten. „Es macht Hoffnung, dass jetzt so viele Menschen auf die Straße gegangen sind, um für einen Konsens zu demonstrieren, der Hass und Rassismus keinen Raum gibt. Unser buntes Gesellschaftsmodell funktioniert nur in einer stabilen Demokratie. Wir setzen uns als starke Kraft für Respekt und Toleranz statt Spaltung ein. Geprägt von unseren Markenzeichen: Menschlichkeit und Vielfalt!“

Text: Elke Franzen
Fotos: Archiv Lebenshilfe Braunschweig und Lebenshilfe_David Maurer