Lebenshilfe Braunschweig
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09.07.2024

MdL Anne Kura: "Demokratie und Zusammenhalt stärken"

"Demokratie und Zusammenhalt stärken" - so lautet das Motto von Anne Kura für ihre Sommertour. Die Landtagsabgeodnete von Bündnis90/Die Grünen und Fraktionsvorsitzende ist in Osnabrück beheimatet, doch nun kam sie zu einem Austausch mit der Lebenshilfe Braunschweig. Mit dabei im Café Anton's: der Braunschweiger Dr. Andreas Hoffmann, ebenfalls mit einem Grünen-Mandat im niedersächsischen Landtag.

Sicherheit durch Wandel

"Unter dem Aspekt 'Sicherheit durch Wandel' bin ich auf der Suche nach Unternehmen, Institutionen und Ehrenamtlichen, die innovative Ideen, spannende Prozesse oder zukunftsweisende und tragfähige Lösungen für ein gutes Leben entwickeln", so Anne Kura im Gespräch mit Janet Steffens-Grüning und Michael Schumann, zuständig für Berufliche Bildung und Übergangsmanagement, sowie Elke Franzen, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Lebenshilfe Braunschweig.

Nachhaltige Veränderungen

"Es reicht nicht aus, die Krisen zu bewältigen. Wir müssen unsere Lebens- und Wirtschaftsweise für eine sichere und lebenswerte Zukunft nachhaltig verändern" erläurten Anne Kura und Andreas Hoffmann. "Das gelingt nur mit wirksamen politischen Rahmenbedingungen sowie Aktuer:innen auf allen Ebenen und in ganz unterschiedlichen Aufgabenfeldern, die unsere Gesellschaft mitgestalten." Hier setze die Lebenshilfe Braunschweig entscheidende Signale, um Menschen mit Beeinträchtigung ein weitgehendes selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Projekte mittendrin

Erörtert wurden unter anderem Bildungs- und Arbeitsangebote, Optionen für einen offeneren Arbeitsmarkt, die Finanzierung von attraktiven und eben nicht separierenden Projekten wie FAIRKAUF, die drei Cafés der Lebenshilfe Braunschweig oder das international renommierte Geyso20 atelier-galerie-sammlung.

Teilhabe gestalten

Wie kann Teilhabe von Politik, Verwaltung und Gesellschaft besser gestaltet werden? Und das nicht nur für Menschen mit Beeinträchtigung? "Veränderung ruft oft auch Unsicherheit, Sorgen, Abwehr und Unverständnis hervor", erklären die beiden Mitglieder des Landtags. "Populistische Antworten auf diese Ängste verdrehen Fakten und haben 'einfache' Lösungen für diese Krisen. Das ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Demokratie."

Positive Beispiele

"Genau deshalb suche ich auch heute nach positiven Beispielen - wo funktioniert etwas gut?", betont Anne Kura. "Die Lebenshilfe unterstützt in allen Lebensphasen und Bereichen, fördert Teilhabe und Gleichbehandlung. Beim Thema Inklusion haben wir als Gesellschaft jedoch noch viel zu tun, auch bei der gerechten Bezahlung."

Anregende Themen

80 Menschen mit Beeinträchtigung in lokalen Betrieben, gut vermittelte Budgets für Arbeit, Alltagshelfer, Büro für Leichte Sprache, Quartiersarbeit und Stadtteillotsen, hochkarätige kulturelle Angebote sowie Sport inklusiv, politische Bildung und eine außergewöhnliche Selbstvertreter-Kultur: Es gab zahlreiche Anregungen für die Besuchsgruppe, zu der auch die Fraktionsvorsitzende Leonore Köhler aus dem Rat der Stadt Braunschweig gehörte. Ebenso zur Sprache kamen aber auch  mangelnde Refinanzierung für personenzentriertere Wege oder aufwändige Bürokratie zum Beispiel bei Zertifizierungen.

Energie aus Begegnung

In einem waren sich die Gäste absolut einig: Menschen mit Beeinträchtigung sind selbstverständlcher (!) Teil der Gesellschaft, prägen Vielfalt und Gemeinschaft. "Gerade in Krisenzeiten müssen wir investieren und gestalten", fasst Anne Kura zusammen. "Dialoge sind wichtig, denn aus Begegnung entsteht Energie." Und es gab die Zusicherung: "Unsere Vorstellung von Demokratie ist offen für alle Menschen - Sie sehen uns zusammenstehend und ja, dafür erheben wir auch das Wort!"

Text: Elke Franzen
Fotos: Elke Franzen und Rukia Soubbotina