Lebenshilfe Braunschweig
Drucken Text vergrößern Text normalisieren Text verkleinern
01.06.2018

Mahnmal für "Euthanasie"-Opfer auf Hauptfriedhof

„Hingesehen – Weggeschaut“ lautete der Titel einer Schülerausstellung zum Thema NS-„Euthanasie" in der Gedenkstätte Friedenskapelle, die Ausschlag gab für die Idee eines Mahnmals, das nun auf dem Braunschweiger  enthüllt wurde. Sichtbar werden damit die Menschen, deren Namen in den "Totenbüchern" der Gedenkstätte verzeichnet sind – Menschen, die auf einem Urnenfeld des Friedhofs in den 1940er Jahren anonym beigesetzt worden waren.

Peter Koch, Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Braunschweig, hat sich wie viele andere in dieser Lebenshilfe intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und sich nicht nur 2015 zur Station des Grauen Busses in Braunschweig sondern auch nun in die Arbeitsgruppe Mahnmal um Regina Blume (Gedenkstätte Friedenskapelle Braunschweig g.e.V.) eingebracht.

Welche Form soll gewählt werden? Welches Material? Welche Inschrift? Als Mahnmal erstellt wurde eine Glasstele mit den Namen der bisher bekannt gewordenen Braunschweiger Opfern sowie einem Talmud-Zitat: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Julia Gilfert, stellvertretende Vorsitzende des Berliner Förderkreises Gedenkort T4, schilderte in einer zugleich sachlichen und dennoch emotional tief bewegenden Familiengeschichte Leben und Tod ihres Großvaters, der Opfer der Aktion T4 wurde. Für die musikalische Untermalung sorgten Mariele Rehmann und Georg Renz, Redebeiträge kamen von Regina Blume, Bürgermeisterin Anke Kaphammel sowie acht Schülerinnen des Gymnasiums Neue Oberschule. Eine Tafel am Eingang des Urnenfeldes erläutert in kurzen Informationen Mahnmal und NS-„Euthanasie“, dies auch in Leichter Sprache.

Text und Fotos: Elke Franzen