Lebenshilfe Braunschweig
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23.11.2023

Politikerin liest aus Kinderbuch vor

Erst ist da noch das ein wenig aufgeregte Hin und Her-Ruckeln auf den kleinen Stühlen, das Tuscheln in das Ohr des Sitznachbars links und rechts - doch dann wird es ganz still in der Turnhalle der Kita Schiefer Berg in Stöckheim: Anikó Glogowski-Merten hat den bundesweiten Vorlesetag zum Anlass genommen, um aus einem Kinderbuch vorzulesen, und zwar in der von der Lebenshilfe Braunschweig betriebenen Integrations-Kita mit zwei Kindergarten- und zwei Krippen-Gruppen.

Vorlesen verbindet

"Franz-Ferdinand will tanzen“ von Marcus Pfister gehörte mit zu den Buchvorschlägen der erst im vergangenen Jahr eröffneten Kindertagesstätte - eine Geschichte, die dann auch der FDP-Bundestagsabgeordneten bestens gefiel. Das Motto des Bundes-Vorlesetags lautete: Vorlesen verbindet.

Stärken des Einzelnen

"Das ist doch ein prima Motto für unsere Kita am Schiefen Berg, in der Kinder mit und ohne Beeinträchtigung selbstverständlich zusammen lernen, spielen, lachen, also den Tag miteinander gestalten", meinen Bereichsleiter Thomas Stoch und Kita-Leiter Martin Hippe. Vorlesen verbindet passt aber auch zu den Grundwerten der Braunschweiger Politikerin: "Ein Menschenbild, welches weiß, dass wir alle voller Stärken und Schwächen sind, aber auf die Stärken jedes Einzelnen setzt, um die Gesellschaft voranzubringen. Keine Gleichmacherei, sondern der Blick auf das, was jeder Einzelne einbringen kann."

Robbe als Gastgeschenk

Aber nicht nur das Lesen faszinierte die Kinder, sondern auch die große Plüsch-Robbe, die Anikó Glogowski-Merten mitgebracht hatte und die ausgiebig gekuschelt wurde. Als die Vorleserin dann auch noch meinte, die Robbe fühle sich so wohl hier, dass sie bleiben könne, war die Freude groß.

Bedeutung von Büchern

"Kultur hat für mich viele besondere Facetten und eine wichtige Bedeutung", erklärt Anikó Glogowski-Merten. "Vorlesen hat dabei eine wichtige Bedeutung: Es schafft Nähe und Interaktion zwischen Eltern und Kind, zwischen Erzieher:in und Kind. Vorlesen regt die Phantasie an." Gerade heutzutage sei es wichtig, Kindern eine Alternative zu elektronischen Medien aufzuzeigen.

Inklusiver Alltag

Martin Hippe nutzte die Gelegenheit, die interessierte Politikerin über das moderne Konzept und die Abläufe im Gruppenalltag zu informieren. Er erläuterte, wie selbstverständlich hier Kinder mit und ohne Beeinträchtigung miteinander umgehen. Bei einem ausgiebigen Rundgang in den Räumen und auf dem Außengelände wurden auch Verbesserungsmöglichkeiten erörtert, die beim Bau neuer Kitas beachtet werden müssten. Die Kommunikation mit dem Betreiber der Kita sei wichtig, betonte Martin Hippe. So könne man viel Geld sparen, wenn nicht nachträglich noch etwas gebaut oder ausgebessert werden müsse. Er erklärte, warum die Kompetenzen der Lebenshilfe Braunschweig mit dem multiprofessionellen Team aus dem Hasenwinkel geradezu prädestiniert seien, um Kindertagesstätten für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung einzurichten. Die Synergien seien da und müssten genutzt werden.

Weitere Einladung

Zum Abschluss folgte eine Einladung von Thomas Stoch als neuem Bereichsleiter Kinder + Familie der Lebenshilfe Braunschweig an die Politikerin: Dann soll es um den Heilpädagogischen Kindergarten der Lebenshilfe Braunschweig gehen, vor allem aber um das Förderzentrum Hasenwinkel.

Text: Thomas Stoch und Elke Franzen
Fotos: Thomas Stoch