Es war ein gutes Ankommen – im Ludwigsgarten der Lebenshilfe Braunschweig endete die Nordroute der diesjährigen MUT-TOUR. Schnell und flexibel hatte die Lebenshilfe Braunschweig die Seniorentagesstätte in der Ludwigstraße zu Verfügung gestellt, um in der letzten Nacht fünf Radfahrern ein Dach über dem Kopf anzubieten.

„Die MUT-TOUR ist Deutschlands erstes Aktionsprogramm, bei dem sich depressionserfahrene und -unerfahrene Menschen auf Tandems, in Kajaks und beim Wandern durch ganz Deutschland bewegen“, erklären Franziska, Peter und Corinna.

Auf manchen Fotos sieht man statt eines Gesichtes eine Smiley-Pappe, in manchen Berichten finden sich Sternchen statt Namen: „Nicht jeder hat den Mut, sich in aller Öffentlichkeit komplett zu outen, aber die, die hier mitmachen, wollen auf jeden Fall etwas erreichen: einen unverkrampften Umgang mit Depression als Erkrankung. Ziel ist, einmal in einer Gesellschaft zu leben, in der angst- und schamfrei mit psychischen Erkrankungen umgegangen wird“, betonen die Radler. Die Tandems sind unterschiedlich besetzt, manchmal gibt es für eine Strecke Mitreisende, manchmal eine Aktion im Stadtzentrum.

„Interessiert sind Menschen, die selbst betroffen sind, aber zum Beispiel auch Angehörige und Arbeitskollegen - alle suchen mehr Information und Aufklärung“, berichtet das MUT-Team. „Diese Offenheit ist schon ein guter erster Schritt!“

Gestartet war die Tour im Juni in Fulda, nach vielen Kilometern und Gesprächen endete sie nun in Braunschweig. Und bevor es wieder nach Hause ging, gab es noch ein stärkendes Frühstück gemeinsam mit Besuchern der Seniorentagesstätte. Die freuten sich über neue Gäste und nutzten die Gelegenheit, auch gleich mal ein Video von ihrer neuen Mobilität trotz Bewegungseinschränkung zu zeigen: auf einem Tandemrad!

Mehr Informationen zur MUT-TOUR, die auch im nächsten Jahr wieder stattfinden wird, gibt es hier. https://www.mut-tour.de/