Ein Baum ist ein Baum… dieser hat schon gestutzte Äste im Formschnitt, der Jahreszeit entsprechend ist er nun auch blätterlos… Aber dieser Baum trägt dennoch schon Früchte, ob wohl die Esskastanien erst in einigen Jahren daran reifen werden.

Zusätzliche Facette

Denn der in der Fabrikstraße 1 F im Rondell neu gepflanzte Baum ist zugleich ein Symbol des Aufbruchs: „Wir in der Lebenshilfe Braunschweig möchten noch viel stärker als bisher den Grundsatz der Nachhaltigkeit in unsere Entscheidungen und unser Wirken einbauen“, erklären Geschäftsführer Florian König und Henning Meeske, der diese Auftaktaktion organisierte. "Immer wenn es zum Beispiel um Projektideen, unsere Strukturierung im Alltag, den Einsatz von Personal und Finanzen geht, werden wir verstärkt den Aspekt Nachhaltigkeit ganz selbstverständlich einbauen. Es ist eine zusätzliche Facette, mit der wir uns selbst gut weiterentwickeln, aber auch im Stadtgebiet Braunschweig agieren können.“

Endlose Liste

Energie sparen, Tieren und Pflanzen auch mitten in der Stadt einen Raum geben, zum Klimaschutz beitragen, Ressourcen mit Bedacht und langfristiger Wirkung einsetzen, fair handeln, Fähigkeiten gezielt nutzen und weiterentwickeln, eine soziale Gesellschaft vorantreiben – nahezu endlos ist die Liste der Möglichkeiten.   

Gemeinsame Entscheidung

Und so wurde dieser Baum in einer großen gemeinschaftlichen Abstimmung von all den Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, die am Standort Fabrikstraße ihren Arbeitsplatz haben, ausgewählt.

Rat eines Experten

„Um sorgfältig abwägen und entscheiden zu können, haben wir mit François Bao einen ausgewiesenen Experten für Biodiversität gewinnen können“, erklärt Lebenshilfe-Mitarbeiter Henning Meeske. „Er stellte Kriterien auf, vor allem erläuterte er in mehreren Durchgängen die Vorteile der einzelnen Bäume wie Speierling, Holzapfel, Ziparte, deutsche Mispel, Holzbirne und eben Esskastanie.“

Vielfältige Kriterien

Finden hier Insekten und Vögel Futter zum Überwintern, lockt der Baum Hummeln und Schmetterlinge mit seinen Blüten an, sind die Früchte nutzbar für Mus, Marmelade oder Likör, geht es dem Baum auch bei heißen Temperaturen gut? Interessiert kamen die Nachfragen, Wissen wurde erläutert und ergänzt, die Wahl durchgeführt.

Pflanzaktion

Und schon nach einigen Tagen wurde dann mit Unterstützung der Garten- und Landschaftspflege der Lebenshilfe Braunschweig rund um Torsten Busse, aber auch mit tatkräftigem Schaufelschippen des Geschäftsführers, der neue „Baum der Nachhaltigkeit“ gepflanzt.

Auftakt als Signal

„Das war ein Auftakt, wir planen auf diesem Gelände, aber auch an vielen anderen Standorten weitere Pflanzen anzusiedeln“, hieß es abschließend. Das entscheidende Kriterium? Nachhaltigkeit, was sonst?

Text und Fotos: Elke Franzen