Lebenshilfe Braunschweig
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12.09.2016

Gemeinsam lernen an der Universität Hannover

Zu einem Block-Seminar "Gemeinsam lernen" hatte im vergangenen Semester die Leibniz-Universität Hannover eingeladen: Von der Lebenshilfe Braunschweig meldeten Lisa Kästner, Stefanie Kamps, Lars Schultze und Anja Wantzelius Interesse an dem Seminar an und starteten so mit 32 weiteren Personen mit und ohne Behinderung ins Uni-Geschehen.

"An insgesamt 17 Freitagen, inklusive eines zweitägigen Kompaktseminars in der Jugendherberge Braunschweig, trafen wir uns in Hannover und Umgebung", erklärt Anja Wantzelius. Für das Kompaktseminar sei als Thema "Projekttageplanung und Zusammenwachsen" gesetzt gewesen. Die Teilnehmer der Lebenshilfe Braunschweig hätten an den drei Projekttagen an den Broschüren "Unser Staat" und „Grundrechte“, die von der Bundeszentrale für politische Bildung heraus gegeben werden, mitgearbeitet. "Dies war eine echte Herausforderung", betont das Braunschweiger Team. "Und bei der großen Abschlusspräsentation waren auch alle ganz schön nervös."

Hier ein Auszug aus dem Themenraster der Kleingruppen:

  • Was ist Politik?
  • Deutsches Parlament / Bundestag
  • Europäische Union
  • Flüchtlinge und Asyl
  • Lebensläufe von Politikern
  • Zeitgeschichte
  • Wahlen / Wahlrecht / Medien
  • Mitwirkung und Mitbestimmung
  • Ansichten von politischen Themen

"Dieses Seminar war teilweise schon anstrengend, aber interessant, informativ und aufschlussreich", meint Anja Wantzelius abschließend. "Ich würde es jederzeit weiter empfehlen, wenn sich jemand politisch fortbilden möchte."

Ziel sei, den Studierenden durch dieses Lernformat einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen, durch den sie behinderte Menschen nicht nur als Hilfeempfänger, sondern zugleich als kompetentes Gegenüber wahr nähmen, erklären die Verantwortlichen, Dorothee Meyer und Prof. Dr. Bettina Lindmeier von der Leibniz-Universität Hannover, Institut für Sonderpädagogik. "Sie erfahren aus erster Hand, was ‚Selbstbestimmung’ für behinderte Menschen bedeutet. Dadurch sollen die Seminare in einer qualitativ anderen Weise einen Theorie-Praxistransfer leisten als das in der Regel üblich und möglich ist. Für die behinderten Menschen soll die Teilnahme Einblicke in universitäre Lernformen und -inhalte, das Erlernen von Methoden, der Erarbeitung und Präsentation von Inhalten in heterogenen Gruppen sowie einen Gewinn an Selbstvertrauen durch die ungewohnte Expertenrolle erzielen."