Lebenshilfe Braunschweig
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19.06.2024

Triathlon im Trio mit Marcel Glindemann

Tina Deeken, mehrfache Weltmeisterin im Para-Eisschwimmen und Behindertensportlerin des Jahres 2023, hatte die Idee und Marcel Glindemann von der Lebenshilfe Braunschweig war sofort überzeugt: Triathlon zu dritt, Premiere für die Lebenshilfe Braunschweig. Marcus Meyer-Bertram, Teilnehmer beim Iron Man Triathlon auf Hawaii, komplettierte das Trio.

Spontane Idee

„Ich war sofort begeistert“, erzählt Marcel Glindemann, in Schulzeiten schon erfolgreich über 400 und 800 Meter. Die 5,5 Kilometer, zwei Runden, um den Heidbergsee flößten ihm dennoch gehörigen Respekt ein: "Gut, dass Tina Deeken mir Mut gemacht hat", meinte der 25-jährige. Kennengelernt hatten sich die beiden bei der diesjährigen Wahl zur Sportler:in des Jahres in Hannover. Die Idee für das Triathlon-Trio sei ihr ganz spontan beim Treffen gekommen, berichtete Tina Deeken, da sie in Braunschweig ohnehin an den Start gehen wollte und Marcel Glindemann, der auf dem 9 x 18 Meter großen Volleyballfeld eigentlich deutlich kürzere Distanzen zurücklegen muss, die Teilnahme sofort zutraute.

Anerkennung durch Sport

Tina Deeken, deren linkes Bein wegen eines angeborenen Hüftschadens gelähmt ist, fühlt sich der Förderung von Menschen mit Beeinträchtigung mehr als verpflichtet. Immer wieder betont sie die hohe Bedeutung, die der Sport für die Anerkennung von Menschen mit Beeinträchtigung habe. Sie selber stelle sich dann gern in den Dienst der guten Sache: „Bei Wettbewerben fühle ich mich in einer Gemeinschaft, die Zusammenhalt und Unterstützung garantiert.“

Dreikampf im doppelten Sinn

Marcel Glindemann konnte solch eine Unterstützung gut gebrauchen. Nach dem Wechsel mit Markus Meyer-Bertram, der die 17,5 Kilometer auf dem Rad in weniger als 30 Minuten bewältigte, ging es auf den anspruchsvollen Kurs um den Heidbergsee. Zwei Runden auf und ab. Tina Deeken hatte ganz zu Beginn des Dreikampfs im doppelten Sinne die 750 Meter im See in noch nicht mal einer Viertelstunde geschwommen. Nach 31 Minuten und 39 Sekunden erreichte Glindemann das Ziel, begleitet durch Markus Meyer-Bertram, der sich das kurze Training nicht nehmen ließ. „Zweimal musste ich gehen“, gestand Marcel Glindemann. Das habe aber der Motivation keinen Abbruch getan.

Wieder Konzentration auf Volleyball

Überglücklich fiel er im Ziel Mutter und Vater in die Arme. Ob er die Strapaze nochmal auf sich nehmen wolle, wisse er noch nicht, gestand er. Es gelte nun erstmal, sich wieder aufs Volleyballspielen zu konzentrieren. Da heißt es für ihn dann vom Trio zum Quattro-Team und volle Konzentration auf die Vorbereitung für die Landes- und Bundesspiele Special Olympics, wo vier gegen vier gespielt wird. Das Trio Deeken, Meyer-Bertram, Glindemann bliebe aber bestehen, versprach Tina Deeken: „Wir wollen auf jeden Fall in Kontakt bleiben und vielleicht noch mehr zusammen machen.“

Text und Fotos: Frank Rogalski