Nach Burnout und abgebrochener Ausbildung: Henrik Hildebrand schafft den Abschluss zum Bürokaufmann – mit Auszeichnung.
Nicht jede Reise zum passenden Beruf verläuft geradlinig. Manchmal muss man auch Umwege gehen. Henrik Hildebrand weiß das nur zu gut. Nach zwei abgebrochenen Ausbildungen und einem Burnout hat er nicht nur den Abschluss zum Bürokaufmann gemeistert, sondern wurde auch für seine hervorragenden Leistungen ausgezeichnet. Seine Geschichte macht all jenen Mut, die vor scheinbar unüberwindbaren Hürden stehen.
„Nicht aufgeben!“
„Meine Story ist lang und mühsam, aber ich habe nicht aufgegeben!“ So beschreibt Henrik Hildebrand seine persönliche und berufliche Entwicklung. Nach abgebrochenen Ausbildungen als Sozialassistent und Tischler stand er vor der Herausforderung, seine berufliche Zukunft neu zu definieren. „Diese Ausbildung durfte nicht wieder so enden wie die letzten beiden“, betont er. „Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich es doch kann!“
Und das hat er geschafft: Mit seiner abgeschlossenen Ausbildung zum Bürokaufmann gehört er zu den Besten im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Braunschweig – ausgezeichnet für seine sehr guten Leistungen in der Abschlussprüfung.
Ein schwieriger Neuanfang
Der Weg dorthin war jedoch alles andere als einfach. Nach einem Burnout und einem stationären Aufenthalt begann Henrik eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) und später eine Ausbildung bei der Rehabilitationseinrichtung Lavie in Königslutter. Dort wurde er von einem Team aus Reha-Begleitern, Psychologen, Therapeuten und Lehrkräften unterstützt.
„Ich konnte mein Selbstbild wieder stärken, an meinen Schwächen arbeiten und Unsicherheiten abbauen“, erklärt Henrik. Besonders prägend war für ihn das einjährige Praktikum bei der Lebenshilfe Braunschweig, das während der Corona-Pandemie stattfand.
Ein Praktikum macht den Unterschied
„Gefühlt hat es für den größten Sprung in meiner persönlichen Entwicklung gesorgt“, erzählt Henrik über seine Zeit bei der Lebenshilfe. Trotz anfänglicher Zweifel und Nervosität empfand er das Arbeitsumfeld als wertschätzend und verständnisvoll. Seine Teamleiterin Janina Strobach lobt: „Herr Hildebrand ist ein Mutmacher. Er kann wirklich sehr stolz auf das sein, was er erreicht hat. Er ist ein toller Kollege und Mitarbeiter.“
Das Praktikum führte nicht nur zu einem erfolgreichen Abschluss, sondern auch zu einer zunächst befristeten Übernahme bei der Lebenshilfe – für Henrik ein echter Volltreffer.
Arbeiten, wo es passt
Heute arbeitet Henrik Hildebrand als Verwaltungskraft im Sekretariat der Lebenshilfe Braunschweig. Zu seinen Aufgaben gehören die Telefonzentrale, das Zuordnen von Post und E-Mails, das Einscannen von Dokumenten sowie die Koordination von Terminen. „Ich dachte immer, in einem Büro-Job würde ich eingehen, aber dann bin ich dort aufgeblüht“, sagt er lachend.
Sein Erfolgsgeheimnis? „Ich habe gelernt, mir Hilfe zu suchen und sie anzunehmen. Ich habe mehr Selbstvertrauen als je zuvor und bin mit mir selbst im Reinen. Nun bin ich endlich dort angekommen, wo ich mich seit Jahren sehen wollte – persönlich und beruflich.“
Ein Mutmacher für andere
Henrik Hildebrands Geschichte zeigt, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen und Hindernisse zu überwinden. Mit Unterstützung der Lebenshilfe Braunschweig, seiner Reha-Einrichtung und seines Umfelds hat er bewiesen, was mit Mut und Durchhaltevermögen möglich ist.
Sein Fazit: „Ich habe endlich eine abgeschlossene Berufsausbildung und einen Arbeitsplatz, an dem ich mich sehr wohlfühle. Und das ist für mich der größte Erfolg!“